Unterwegs mit Kind auf dem Rücken – Teil II

Unterwegs mit Kind auf dem Rücken - Teil II, die MiniMeis
Unterwegs mit Kind auf dem Rücken – Teil II, die MiniMeis

Wer viel mit Kindern reist, wird sich darüber Gedanken machen, wie das Kind mit den Eltern Schritt halten kann. Dabei gibt es ja eine Vielzahl von Möglichkeiten. Neben dem einfachen Tragen auf den Armen, was schon nach kurzer Zeit nicht mehr ganz so einfach ist, schaffen verschiedenste Ausrüstungen Abhilfe:

Bei Babies (besonders vor sitz- / lauffähigem Alter) hat sich das Tragetuch bewährt, aber weil das Binden dieser Tücher etwas Übung vorraussetzt, greifen viele zu fertigen Tragesystemen, mit denen die Kleinen komfortabel am Bauch herumgetragen werden können.

Aber auch Kinder die bereits laufen können, kommen oft an Ihre Grenzen bei den Unternehmungen und wollen bzw. müssen getragen werden. In einem früheren Artikel habe ich bereits über sogenannte Kraxen geschrieben, bei denen die Kleinen zum Teil sehr komfortabel auf dem Rücken getragen werden können. Diese Tragesysteme sind in der Tat sehr von Vorteil besonders auf längeren Touren, da sie gleichzeitig Stauraum für etwas Gepäck bieten.

Allerdings haben sie auch ihre Nachteile. Der Wunsch getragen zu werden kommt nicht nur auf langen Wanderungen, sondern auch bei kürzeren Ausflügen oder Spaziergängen durch die Stadt. Und in diesen Situationen sind Kraxen meist recht sperrig und schwer, vor allem wenn man sie oft an- und absetzen möchte. Deshalb sind wir selten mit der Kraxe in die Stadt gegangen und haben sie auf kürzeren Unternehmungen zu Hause gelassen. Und was macht man, wenn das Kind dann doch etwas müde vom Laufen wird? Richtig, man nimmt es auf die Schulter. Für die Kleinen ist das natürlich toll, wir Eltern allerdings liegen dann mit Nacken- und Rückenschmerzen abends im Bett. Man hat also die Wahl: Entweder man nimmt das unbequeme Schultertragen in Kauf, oder man nimmt eine eher unhandliche Kraxe mit. Beide Lösungen sind verbesserungswürdig. Aber warum nicht die Vorteile aus beidem kombinieren? Eine Trage für die Kinder, aber handlich und leicht? Also habe ich mich auf die Suche gemacht und bin tatsächlich auf verschiedenste Lösungsansätze gestoßen. Einer davon klang besonders vielversprechend und nennt sich MiniMeis, eine Schultertrage für Kinder im Alter von 6 Monaten bis 5 Jahre. Klein, leicht, faltbar und dabei höchster Tragekomfort mit Rückenlehne, das verspricht die Trage. Wir haben sie auf unserer letzten großen Reise, einem Roadtrip durch den Balkan, ausgiebig testen können:

Die MiniMeis im Einsatz

Unsere Tour ging durch Österrreich, Slowenien und Kroatien nach Bosnien und Herzgowina und Serbien, mit vielen Zwischenstops und Tagesausflügen. Zwar hatten wir unsere Kraxe auch mit, aber da Zofia schon recht fit im Laufen ist und meist nur kurze Verschaufpausen auf den Schultern brauchte, war sie einfach zu groß und schwer, um sie immer wieder auf- und abzusetzen. Hier war die MiniMeis perfekt, denn das kleine Packmaß erlaubt es, die Trage in einer kleinen Tasche zu verstauen, mitzunehmen und bei Bedarf zu nutzen.

Erworben haben wir die Schultertrage bei Babyton. Und obwohl ich die Trage erst kurz vor dem Urlaub entdeckte, traf sie Dank schnellem Versand des Shops rechtzeitig und gut verpackt ein. Klare Empfehlung bei diesem Shop meinerseits.

MiniMeis - gekauft bei Babyton
MiniMeis – gekauft bei Babyton
MiniMeis - gekauft bei Babyton
MiniMeis – gekauft bei Babyton

 

Bevor ich etwas näher auf die Trage eingehe, hier die wichtigsten Daten der Trage:

  • geeignet ab ca. 6 Monaten bis 5 Jahre
  • höchster Tragekomfort mit Rückenlehne
  • bequeme und natürliche Sitzposition
  • Arm-Freiheit für Kind und Träger
  • Klettsystem sichert die Beine des Kindes
  • Gurtsystem sichert das Kind und die Trage
  • praktisches Faltsystem und extrem kleines Packmaß
  • Maße aufgeklappt ca. 73 x 8 x 40 cm
  • Maße zusammengefaltet ca. 40 x 8 x 33 cm
  • Material Gestell: Edelstahl
  • Material: Textil: 100% Polyester

Entwickelt wurde die MiniMeis über 5 Jahre lang von engagierten Vätern aus Norwegen. Die Daten des Resultats klingen schonmal vielversprechend,doch was sagt der Realitätscheck?

  • Ist die MiniMeis urlaubstauglich?
  • Bietet sie tatsächlich so viel Komfort?
  • Was sagt das Kind dazu und wie fühlt sich der Nacken und Rücken des Trägers danach an?

Erfahrungsbericht

Von Beginn an beeindruckt hat mich zunächst einmal das Packmaß. Zusammengefaltet ist die Trage nicht viel größer als zwei DIN A4 Blätter (40 x 33 cm) und mit einer Dicke von gerade mal 8 cm wirklich flach. Dazu kommt das geringe Gewicht von ca. 1,5 kg (im Vergleich zu unserer Kraxe Deuter Kid Comfort 3 mit 80 x 43 x 34 cm und 3,5 kg). Somit war die MiniMeis wirklich überall im Auto zu verstauen oder passte sogar in das Seitenfach des Koffers. Entfaltet wird die Trage ungefähr doppelt so groß und man erkennt sofort die Rückenlehne und die Konstruktion zum Aufsetzen auf die Schulter. Dass das ganze nicht nur stabil wirkt sondern auf tatsächlich stabil ist, rührt daher, dass ein durchgehender Edelstahlrahmen verbaut wurde.

MiniMeis - zum Transport kann die Trage praktisch zusammengefaltet werden
MiniMeis – zum Transport kann die Trage praktisch zusammengefaltet werden
MiniMeis - Rücken und Seitenansicht
MiniMeis – Rücken und Seitenansicht

Das Aufsetzen ist einfach, aber wie das bei allen Tragesystemen so ist, sollte man sich vor dem Benutzen mit Kind mit den Einstellmöglichkeiten vertraut machen. Die MiniMeis wird unter den Achseln und vor der Brust verschlossen und kann entsprechend der Körperfigur eingestellt werden. Sogar das Rückenteil kann in der Höhe verstellt werden, um maximalen Tragekomfort für den Träger zu gewährleisten. Ist die Trage optimal eingestellt, kann das Kind aufgesetzt werden. Hier gibt es zwei Methoden:

1) Bei älteren Kindern geschieht das genauso wie das Tragen auf den Schultern ohne jegliches System: Hochheben, über den Kopf und ab in die Trage. Ich war wirklich erstaunt darüber, wie wenig man die Trage selber merkt, aber wie groß der Unterschied ist, wenn das Kind dann auf den Schultern sitzt. Die Beine des Kindes können mit Beinschlaufen fixiert werden und als weiteren Schutz wird nun der Bauchgurt für das Kind geschlossen. Das Gewicht des Kindes wird gleichmäßig verteilt und es fühlt sich einfach gut an. Kein Vergleich zum Tragen direkt auf den Schultern. Man hat beide Hände frei, keine baumelnden Beine, ein erhöhtes Sicherheitsgefühl und die natürliche Haltung beim Gehen wird nicht verändert (kein Vergleich zu dem verkrümmten und verspannten Gehen ohne Schultertrage).

2) Für kleinere Kinder, welche zwar schon alleine sitzen können (und für die Benutzung sogar müssen), gibt es zusätzliche Schultergurte, um sie zu stabilisieren und vor dem seitlichen Herausfallen zu verhindern. In diesem Fall ist es einfacher, das Kind erst in die MiniMeis einzusetzen, anzuschnallen und sich dann die Trage samt Kind auf die Schultern zu heben und zu schließen.

Soviel zum Handling der Trage und Komfort des Trägers, aber wie sieht es beim Kind aus?

Zofia hat es super gefallen, sie hat einen richtigen Sitz und hängt nicht am Hals wie ein das ohne die Trage der Fall wäre. Besonders die Rückenlehne empfand sie als sehr komfortabel. Den Komfort im Vergleich zu unserer Kraxe empfand sie ähnlich und hat sich sogar über das Plus an Bewegungsfreiheit gefreut.

MiniMeis
MiniMeis

Fazit

Auf unserer Tour konnten wir die MiniMeis Schulterttrage im Einsatz auf Herz und Nieren testen mit dem Ergebnis, dass sie auch auf kommenden Reisen und heimischen Ausflügen nicht fehlen wird. Selbst nach längerem Tragen blieb der Komfort gleich und das unabhängig vom Terrain. Ob in den Bergen Östrreichs, beim Erklimmen von Burgen Sloweniens oder in der Altstadt von Sarajevo, trotz Kind auf den Schultern hatte ich beide Hände frei, beispielsweise zum Fotografieren. Und wer bei der Trage den Stauraum vermisst, den kann ich beruhigen: Ein normaler Rucksack kann problemlos getragten werden, selbst mit der MiniMeis auf den Schultern.

MiniMeis - ein Rucksack hat auch noch Platz
MiniMeis – ein Rucksack hat auch noch Platz
MiniMeis
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Post Author: lovetravellingfamily

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